Eine wilde Beton-Romanze

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Wohnhaus mit Architekturatelier in Altstätten, Schweiz, Himmelhoch GmbH Himmelhoch GmbH Commercial spaces
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In bester Lage im idyllischen Forst, in der Schweiz, bauten die Architekten von Himmelhoch GmbH ein Einfamilienhaus, das zudem ein Architekturbüro beherbergt. Das Gebäude fällt auf den ersten Blick vollständig aus dem Raster der dort üblichen Bebauungsform. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch die behutsame Integration regionaltypischer Elemente, die modern interpretiert wurden. 

Ansicht

An einem steilen Hang mit felsigem Untergrund wurde der monolithische Baukörper gesetzt und fällt aufgrund der Fassade aus Dämmbeton aus dem baulichen Kontext. Das Volumen bildet einen klaren Abschluss zum Dorfkern und grenzt an eine landwirtschaftliche Zone.

Die grobe Textur der Fassadenoberfläche, die durch die Schalung entstanden ist, stellt eine moderne Interpretation von Schindeln- und Holzfassaden dar. 

Durch die gezielte Anordnung der Öffnungen und Ein- und Ausschnitte wird der gesamte Körper strukturiert. Zusätzlich kreieren Außenräume in Form von Balkonen ein dynamisches Ganzes. Jedes der insgesamt drei Geschosse verfügt über unterschiedliche Deckenhöhen, die auf die Funktionen der einzelnen Zonen und die jeweiligen Nutzungen abgestimmt sind. 

Büro

Im höchsten Geschoss ordnet sich das Architekturbüro an. Das asymmetrische Dach ist im inneren ablesbar und unterstützt durch die Sichtbarkeit der Dachkontur den Charakter einer Werkstatt. Im gesamten Haus ist die prägnante Oberfläche des Dämmbetons allgegenwärtig und versprüht pure Urbanität. 

Die Möblierung des Büros wurde zweckmäßig gehalten und ist in zwei unterschiedliche Zonen gegliedert. Auf der einen Seite ordnen sich die Schreibtische an und auf der anderen Seite, mithilfe eines Regals getrennt, findet sich ein Besprechungsbereich. 

Wohnen

Der Wohnkern inkludiert drei unterschiedliche Zonen, die ineinander fließen und ein offenes Wohnen ermöglichen. Zentral wurde eine zweigliedrige Küchenzeile eingestellt, die aufgrund der hochglänzenden Fronten und der dunklen Farbigkeit einen markanten Blickfang in der Etage bildet. Ein Pedant dazu, stellt die weiße Lederliege dar. Vor die geschosshohe Fensterfront siedelt sich, parallel gestellt, der Essbereich an. 

Treppenaufgang

Der Treppenaufgang wurde mit OSB-Platten verkleidet und wirkt so wesentlich wärmer als die bisher gesehenen Bereiche. Richtig in Szene gesetzt wird der Aufgang mit einem Leuchtenensemble aus drei Pendelleuchten namens Depeche drei, die mit ihren goldenen Innenseiten für eine edle Anmutung sorgen. Zusätzlich wird der Bereich mithilfe eines schmalen Oberlichts erhellt. 

Wege

Im Schlafgeschoss ordnet sich in einer Nische eine kleine Bibliothek an. Clever wurden die Einbauten integriert und sorgen für genügend Platz, um eine Vielzahl an Bücher aufzubewahren. Die vielfarbigen Bücherrücken bewirken in der schlichten Kulisse einen gewollten Blickfang und beleben das minimalistische Bild. 

Badezimmer

Die Vorliebe für Grün wird im Badezimmer fortgeführt und so zeigen sich die Oberfläche um die Badewanne in einem grellen Neongrün. In Kombination mit der grauen, ungleichmäßigen Struktur der Wände entsteht ein natürliches Gesamtbild, das sich im Badezimmer bestens eignet. Schönes Detail ist die Platzierung des Waschbeckens an der Außenwand unterhalb eines Fensters. 

Weitere Anregungen zu Spiegeln findet ihr in dem Ideenbuch: Spiegel fürs Badezimmer

Schlafgeschoss

Die Möblierung des gesamten Hauses besinnt sich auf minimalistische Möbel, da der prägnante architektonische Rahmen bei einer Überfüllung sonst verloren gehen würde. Kleine Details wie die schwarzen Steckdosen komplementieren das Bild.

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