Wohnen im Pariser Altbau

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Das französische Architekturbüro Think Tank hat sich einer wunderbaren Wohnung in Paris angenommen und diese klassisch und edel eingerichtet. Das Interieur versprüht enormen Charme und lässt einen trotz der modernen und zeitgemäßen Möblierung an vergangene Zeiten denken. 

Das Badezimmer mit integriertem Schlafzimmer

Heute beginnen wir mal ganz unkonventionell im Badezimmer, das ein Schlafzimmer beherbergt. Denn in diesem Raum steckt soviel Potenzial, dass er einen besonderen Stellenwert erlangt und wir darüber zuerst berichtet möchten. Mittelpunkt des Bads ist die weiße, freistehende Badewanne, die hinter einer hölzernen Lamellenwand steht. Die Trennwand dient als Schutz vor Blicken und fungiert gleichzeitig als dekoratives Element. Der gesamte Bereich mit den Sanitäranlagen hat eine abgehängte Decke, um dem Raum die Höhe zu nehmen. Zusätzlich markiert die tieferliegende Decke den Waschbereich und gliedert die beiden Räume: Der Schlafbereich setzt sich so gezielt ab und es entsteht eine optische Grenze, die kaum wahrnehmbar ist, aber dennoch ihren Zweck erfüllt. Des Weiteren entsteht ein heimeliges und wohnliches Ambiente im Badezimmer. Die Wegeführung und die Zonierung wird in dem Raum durch die Verwendung unterschiedlicher Böden herbeigeführt. So unterscheidet man hier klar in Naß- und Trockenzonen: Der Eingang sowie der Bereich vor dem Spiegel bis zum Bett werden mit Fischgrätparkett geziert, wohingegen die Partie der Badewanne und des Waschbeckens mit einem grauen Betonboden verlegt wurde, der zum Schutz vor Nässe mit einer speziellen Beschichtung versiegelt wurde. Die Farben wurden in klassischen Erdfarben gehalten, als frischer Akzent dient das weiße Porzellan des Waschbeckens und der Badewanne. 

Blickbeziehungen

Wirft man einen Blick in das Schlafzimmer mit benachbartem Badezimmer, schaut man frontal auf die Lamellenwand. Ein schöner Schutz vor ungebeten Blicken. Das Licht strahlt durch die schmalen Schlitze und zaubert ein schönes Gesamtbild: Eingerahmt wird dieses Lichtspiel durch die Türe.

Salon

Wenn es abends kalt wird, bietet dieser Raum den bestmöglichen Aufenthaltsort. Denn vor dem offenen Karmin lässt es sich auf der Recamiere sehr gut aushalten. Eine Recamiere war ursprünglich ein kombiniertes Sitz- und Liegemöbel ohne Rückenlehne aber mit geschwungenen Armlehnen, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts populär wurde. Über der Recamiere schmückt ein Naturbild mit kräftigen Farben die Wand. Der Rest der Möblierung wurde sehr spartanisch gehalten und rückt in den Hintergrund, um den wunderbaren Raum wirken zu lassen. Der Holzboden, der schlichte Stuck sowie die Vertäfelungen bilden eine optimale Bühne für die Möbel. 

Durchgangszimmer

Hier wurde das Durchgangszimmer genutzt, um ein weiteres behagliches Wohnambiente zu kreieren. Kleine Sitzkissen, die auf der rechten Seite des Bildes erkennbar sind, ermöglichen Überraschungsbesuch einen weiteren Sitzplatz zu nutzen. Die Dekoration wurde aufs Äußerste minimiert. Lediglich Kerzen in Glasgefäßen, die auf dunklen Beistelltischen drapiert wurden, sorgen für ein romantisches Licht.

Wohnküche

Die Gestaltung der Küche zeigt sich absolut klassisch und zeitgemäß. Grundlage der Wand ist ein lichtes Grau, das die vertikalen Flächen säumt und ein klares und geordnetes Bild schafft. Die Decke erstrahlt weiß und setzt sich durch den helleren Anstrich von den umliegenden Wänden ab. In der gesamten Wohnung wurden wenige dekorative Mittel verwendet, wohingegen in der Küche zwei ausgesprochen markante Dekorationen glänzen. Zum einen die runde Leuchte, die aus etlichen Glaskugeln besteht und das künstliche Licht reflektiert, zum anderen zeigt sich auf der Küchenseite eine finstere Malerei, die Bäume abbildet. Der Aufbau der Küche ist praktisch: Eine Zeile säumt die kürzere Seite der Wand und ein Küchenblock trennt den Essbereich von der Zubereitungszone. Im Esszimmer sorgt ein langer Tisch, der von zwei Stühlen und einer schmalen Bank gesäumt, wird für ausreichend Sitzmöglichkeiten. Stauraum wird durch die integrierten Einbauschränke ermöglicht. Die schönen Fronten lassen einen an ein Landhaus in Frankreich denken.

Muster

Diese Ecke des Wohnzimmers wird stark gesteuert durch die prägnanten Muster. Hier finden sich das klassische und grafische Dekor des Fischgrätparketts, die starken Linien der ovalen Hängeleuchte und die sanften organischen Formen des Tapetendessins. Das glänzende Blaugrau lässt den Raum sehr edel erscheinen und nimmt die Kolorierung des Sessels mit Samtüberzug wieder auf. Als Ablagefläche dienen hier zwei kleine Abstelltische, die sich wie unterschiedlich alte Geschwister zu dem überaus gemütlichen Sessel gesellen. Ideales Licht zum Lesen verschafft die Platzierung unterhalb des Fensters. 

Weitere Anregungen zum Gestalten mit Blau findet ihr in dem Ideenbuch: Blaue Möbel – Frischekick für die Einrichtung

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