Was kostet ein Einfamilienhaus?

Sabrina Werner Sabrina Werner
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So unterschiedlich Einfamilienhäuser ausfallen können, so verschieden können auch die Kosten für ein Haus sein. Ein neu gebautes Minihaus mit wenig Grundstück beispielsweise bringt andere Kosten mit sich als ein unterkellertes Massivhaus über zwei Etagen und das wiederum verursacht andere Kosten als ein Fertighaus. Doch auch die Lage, der Zustand und die Ausstattung beeinflussen die Kosten und es ist von Bedeutung, ob das Einfamilienhaus neu gebaut wird oder ein fertiges Haus gekauft werden soll.

Die Kosten für einen Neubau berechnen

Wie hoch die Gesamtkosten für einen Neubau ausfallen, kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein und hängt nicht nur von der Größe des entstehenden Hauses ab, sondern auch auf den Ausbaugrad, die Ausstattung, die verwendeten Materialien, die Lage und die Grundstückskosten. So kann ein kleines Haus mit einer gehobenen Ausstattung durchaus mehr kosten als großes Einfamilienhaus. Die reinen Baukosten liegen nach Angaben des Architekten Albert Ringlstetter schätzungsweise pro Quadratmeter zwischen 2.500 und 3.000 Euro, je nachdem, welche Materialien verwendet wurden und ob das Haus unterkellert werden soll oder nicht. Die Baukosten hängen zudem davon ab, wie hoch der Grad der Fertigstellung sein soll und natürlich auch davon, ob man die Dienste von Handwerkern in Anspruch nehmen oder das Haus selber bauen möchte. Viele handwerklich geschickte Bauherren beispielsweise verzichten zum Teil auf den Innenausbau und stellen diesen gern in Eigenregie fertig. Andere wünschen sich bereits eine perfekte Inneneinrichtung und lassen das Haus nicht nur komplett fertig ausbauen, sondern nehmen auch die Dienste eines Innenarchitekten in Anspruch. So beträgt der Anteil des Rohbaus bei den Baukosten etwas über 50 Prozent. Hierbei handelt es sich allerdings nur um grobe Schätzungen. Wie hoch die Kosten tatsächlich werden, kann nur ein Architekt ausrechnen, der die Bedürfnisse und Pläne der Bauherren sowie das Baugrundstück kennt.

Entstehende Grundstückskosten

Je nachdem, ob das Baugrundstück bereits vorhanden ist oder nicht, fallen auch hierfür Kosten an. Die Grundstückskosten sind in Deutschland nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, sie unterscheiden sich auch je nach Lage. So betrugen die Kaufwerte in Baden-Württemberg im Wohngebiet im ersten Quartal 2017 laut Statistischem Bundesland beispielsweise durchschnittlich rund 205 Euro pro Quadratmeter, in Brandenburg dagegen lagen sie durchschnittlich bei 84 Euro pro Quadratmeter. Um eine erste Orientierung über die Grundstückskosten zu erhalten, kann man die Bodenrichtwerte der einzelnen Bundesländer und Regionen ermitteln. Dieser gibt den Bodenwert für unbebauten Boden pro Quadratmeter an und wird aus den Grundstücksverkaufspreisen ermittelt.

Erschließungskosten ermitteln

Je nachdem, ob das Grundstück bereits erschlossen ist oder nicht, können zu Bau- und Grundstückskosten Erschließungskosten hinzukommen. Hierbei handelt es sich um die Kosten, die entstehen, wenn das Grundstück ans Versorgungs- und Entsorgungsnetz angeschlossen wird. Je nachdem, welche Anschlüsse gegebenenfalls bereits vorhanden sind, kann es sich dabei um die Stromanschlüsse, die Wasseranschlüsse und die Anschlüsse an die Kanalisation handeln, aber auch der Anschluss ans Telefonnetz und ans Straßenverkehrsnetz können dazugehören. Da die Kosten für die Erschließung vom Eigentümer in einer Höhe von bis zu 90 Prozent übernommen werden müssen, sollte man sich bereits vor dem Grundstückskauf gut über den Erschließungszustand informieren. So kann ein Anschluss an die Kanalisation beispielsweise schon mit 5.000 Euro zu Buche schlagen und auch die Erschließungskosten für Wasser und Strom fangen bei jeweils 2.000 Euro an.

Die Kosten für den Hauskauf berechnen

Wer eine gebrauchte Immobilie kauft, sieht mit dem Kaufpreis zunächst einmal schneller als beim Neubau, welche Kosten zu erwarten sind. Ein Blick auf den Preis-Atlas vom Focus zeigt, dass man für ein Eigenheim in Bremen beispielsweise zwischen 180.000 und 330.000, häufig rund 270.000 Euro zahlt, während in Potsdam die Preise für ein Eigenheim zwischen 250.000 Euro und 400.000 Euro liegen. Die Preisunterschiede hängen auch hier stark von der Lage und von der Immobilie an sich ab. Wer ein kleines Haus kaufen auf dem Land kaufen möchte, wird in der Regel weniger zahlen als jemand, der sich ein großes Haus in der Stadt wünscht und auch für die Doppelhaushälfte sind die Preise in der Regel günstiger als fürs freistehende Massivhaus. Doch auch beim Hauskauf ist es damit mit den Kosten nicht getan. Wie hoch die Kosten insgesamt sein werden, hängt davon ab, ob das Haus noch modernisiert werden muss, ob Zubehör dazugekauft wird und welche Nebenkosten entstehen.

Gutachterkosten und Modernisierungskosten beim Hauskauf

Gerade, wer nicht selbst Experte ist, sollte ein gebrauchtes Haus vor dem Kauf von einem Gutachter besichtigen lassen. Nur dieser kann sehen, ob beispielsweise Feuchtigkeitsschäden vorhanden sind, die teure Folgekosten verursachen können, oder gar durch den gefürchteten Hausschwamm Gebäudeschäden verursacht wurden. Neben den Kosten für einen Gutachter, können Modernisierungskosten anfallen. Wie hoch diese voraussichtlich sein werden, kann man beispielsweise durch einen erfahrenen Architekten schätzen lassen. Wer selbst Modernisierungen vornehmen möchte, kann vorab eine Liste mit den benötigten Materialien in der entsprechenden Menge erstellen und die Kosten der Einzelposten vorab klären. Selbst wenn bei der Modernisierung noch Kosten hinzukommen, hat man dann zumindest schon einmal einen Richtwert.

Diese Nebenkosten entstehen

Egal, ob reiner Grundstückskauf oder Hauskauf, der Kauf einer Immobilie ist immer mit weiteren Nebenkosten verbunden. Wer die Dienste eines Maklers genutzt hat, zahlt eine Maklerprovision. Wie hoch diese genau ausfällt, ist häufig bereits dem Exposé zu entnehmen, sollte in jedem Fall aber geklärt werden, wenn man den ersten Kontakt mit dem Makler aufnimmt. Je nach Bundesland zahlen Immobilienkäufer eine Grunderwerbssteuer. Die liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent, beträgt also beim Kauf eines Einfamilienhauses mit einem Preis von 250.000 Euro mindestens 8.750 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Notar und die Grundbucheintragungen, die sich insgesamt auf rund 1,5 Prozent des Kaufpreises belaufen. Die genauen Notarkosten kann man beim Notar erfragen, der den Kaufvertragsentwurf erstellt.

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