Gesund wohnen—6 Tipps für ein gesundes Zuhause

Sabrina Werner Sabrina Werner
Gaudí CJ, Ramon Soler Ramon Soler Classic style bathroom
Loading admin actions …

Feinstaub, Schwermetalle, Pestizide und Chemikalien belasten mehr und mehr die Gesundheit. Sie sind keineswegs nur an Hauptverkehrsstraßen von Millionen-Metropolen zu finden, sondern in nahezu jedem Haushalt. Spätestens sichtbare Auswirkungen auf die Gesundheit, wie Reizungen der Atemwege, Ausschläge oder geschwollene Schleimhäute weisen auf gesundheitsschädliche Stoffe hin. Doch so weit muss es gar nicht erst kommen. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich die meisten Schadstoffe aus dem eigenen Heim verbannen. Gesund wohnen—das funktioniert mit milden Reinigungsmitteln, unbedenklichen Wasserleitungen und einem Staubsauger, der selbst die kleinsten Staubpartikel entfernt. Ein Verzicht auf scharfe Reinigungsmittel und Pestizide und eine gesunde Ernährung tragen dazu bei, dass gesund Wohnen zum Alltag wird und keine unerfüllbare Wunschvorstellung bleibt.

Dem Feinstaub den Kampf ansagen

Feinstaub gilt schon lange als Gefahr für die Gesundheit. Neu ist vielen Menschen dabei allerdings, dass der Feinstaub nicht allein auf der Straße zu finden ist, sondern auch in die Wohnung gelangt oder von Geräten wie Drucker und Kopierer verursacht wird und die Gesundheit in geschlossenen Räumen sogar noch mehr gefährdet. Mit einigen Maßnahmen lässt sich der Feinstaub in den eigenen vier Wänden jedoch reduzieren. Regelmäßiges Saugen und Wischen dämmt die Feinstaubbelastung ein. Dabei sollte der Staubsauger den Staub allerdings tatsächlich aufsaugen und nicht nur durch die Luft wirbeln. Der Staubsauger sollte regelmäßig geleert und gründlich gereinigt sowie die Filter ausgetauscht werden. Am besten kommen Staubsauger mit Fein- oder Hygienefilter gegen den Feinstaub an. Auch diese sollten regelmäßig gereinigt werden. 

Neben einem hochwertigem Staubsauger und der gründlichen Entfernung von Staub hilft eine gute Planung, die Feinstaubbelastungen in der Wohnung zu reduzieren. So sollten Drucker und Kopierer weder im Kinder- noch im Schlafzimmer stehen und die Küche sollte mit einer guten Dunstabzugshaube ausgestattet sein, die beim Braten und Kochen eingeschaltet wird.

Schwermetalle im Leitungswasser

Blei und andere Schwermetalle können sich schon in sehr geringer Dosis schädlich auf die Gesundheit auswirken. Obwohl schon lange keine Bleirohre mehr verbaut werden, sind noch viele alte Häuser mit ihnen versehen. Wer also einen Altbau bewohnt und nicht sicher ist, ob und wann die Wasserleitungen und -rohre ausgetauscht wurden, sollte einen Sachverständigen zu Rate ziehen und prüfen, ob sich noch alte Bleirohre im Haus befinden. Betroffen sind vor allem größere Häuser, die Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurden, vorrangig Mehrfamilienhäuser in Städten. 

Neben Blei kann auch Kupfer zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, wenn sich zu viel davon von den Kupferleitungen löst. Dies ist vor allem dort der Fall, wo das Leitungswasser besonders hart ist. Egal, welche Leitungen im Haus verlegt werden, in jedem Fall sollte das Wasser aus der Leitung ablaufen, bis es zum Trinken verwendet wird. Wer kein Wasser verschwenden möchte, kann das abgelaufene Wasser zum Putzen oder für die Toilettenspülung verwenden.

Leitungswasser filtern

Wasserfilter können—je nach Typ—Schadstoffe aus dem Leitungswasser filtern. Sie sind immer dann sinnvoll, wenn ernsthaft Verunreinigungen zu fürchten sind, was in Deutschland recht selten der Fall ist. Doch auch Kaffee- oder Teetrinker schwören auf Wasserfilter, wenn es um den Geschmack ihres Lieblingsgetränks geht. Zur Verfügung stehen Ionentauscher, Osmose-Filter und Filter, die mit Aktivkohle arbeiten. Für alle Wasserfilter gilt, dass die Filter regelmäßig nach Herstellerempfehlungen ausgetauscht werden sollten, damit sich nicht in ihnen selbst Keime bilden, die ans Trinkwasser abgegeben werden. Abgesehen von den Filtern in Form von Kannen und Geräten kann das Wasser mit eingebauten Wasserfiltern gefiltert werden. Häufig werden hierbei Wasserfilter im Hausanschluss verwendet, die nicht nur das Wasser selbst, sondern auch die Amaturen und Wasserleitungen schützen sollen. Diese Filter dürfen nur von einem Fachmann installiert werden. Wasserfilter, die unter der Spüle installiert oder an den Wasserhahn angeschlossen werden, haben dasselbe Funktionsprinzip wie die Wasserfilter in Form von Kannen und flexiblen Geräten. Auch bei ihnen sollte genau auf die Herstellerangaben zum Einbau und zum Wechseln der Filter geachtet werden.

Keine Chemikalien und Pestizide

Chemikalien und Pestizide verstecken sich mitunter dort, wo wir sie am wenigsten vermuten. Das zeigen immer wieder auch getestete Bio-Produkte. Die meisten sind trotz der immer wieder auftauchenden Skandale pestizid-frei. Was für Bio-Produkte gilt, sollte auch im eigenen Haus und Garten eine Selbstverständlichkeit sein. Statt Zimmerpflanzen mit vielversprechenden Sprays und Schädlingsbekämpfungsmitteln aus dem Fachmarkt zu behandeln, sollte zunächst immer die umwelt- und gesundheitsfreundliche Variante gewählt werden. Dasselbe gilt für den eigenen Obst- und Gemüse-Anbau. Das selbst angepflanzte Gemüse ist, auch wenn es aus dem Eigenanbau stammt, nicht mehr so gesund, wenn man es selbst mit Pestiziden verunreinigt hat.

Keine toxischen Reinigungsprodukte nutzen

Viele auf dem Markt erhältlich Reinigungsprodukte sind toxisch und für die Reinigung im Alltag viel zu aggressiv. Sie sorgen nicht nur dafür, dass sich die Hände nach dem Putzen rau anfühlen, sondern können auch Atemwege und Schleimhäute belasten. Besonders gefährlich sind Produkte, die mit den Symbolen des Global harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS—Global Harmobnized System of Classification, Labelling and Packaging of Chemicals) versehen sind. Diese Symbole sowie eine entsprechende Aufschrift stufen Produkte unter anderem als explosionsgefährlich, entzündlich, ätzend, giftig, reizend, gesundheitsschädlich oder umweltgefährlich ein. Im Haushalt sind sie meistens fehl am Platz, vor allem wenn kleine Kinder mit im Haus wohnen. Stattdessen kann die Reinigung mit neutralen und umweltfreundlichen Produkten oder sogar mit altbewährten Hausmitteln erfolgen. So wird Kalk mit Zitronensaft gelöst und Backpulver lässt Fugen wieder weiß werden.

Die Küche für gesunde Ernährungsgewohnheiten vorbereiten

Nicht zuletzt trägt die Ernährung zur Gesunderhaltung bei. Die Ausstattung und Einrichtung der Küche kann einen entscheidenden Beitrag zu gesunden Ernährungsgewohnheiten leisten. Zunächst sollte sie mit allem ausgestattet sein, was die Aufbewahrung frischer Lebensmittel erleichtert. Ein großer Kühlschrank, Platz für Obst und Kisten für Gemüse sind Voraussetzung dafür, dass frische Lebensmittel täglich auf den Tisch kommen und sollten Teil der perfekten Küche sein. Doch auch Stauraum für gesunde haltbare Lebensmittel, wie Vollkornnudeln oder Quinoa und eine breite Auswahl an Gewürzen gehören zu einem gesunden Lebensstil dazu. Gemüse will schnippelt, das Essen fachgerecht zubereitet werden. Das macht dann am meisten Spaß, wenn die Ausstattung stimmt, die Messer scharf und Pfannen und Töpfe in der richtigen Größe vorhanden sind. Auch an Reiben, Schälern und Geschirrtüchern darf es in einer “gesunden” Küche nicht fehlen. 

Oft wird die Bedeutung der Hygiene in der Küche unterschätzt. In vielen Küchen tummeln sich mehr Keime als in der Toilette. Daher sollte in der Küche, wo viel Feuchtigkeit entsteht und Lebensmittel Bakterien genügend Nährboden liefern, ganz besonders viel Sauberkeit herrschen. Geschirrtücher, Schwämme und Lappen sollten regelmäßig ausgetauscht werden und zwischen den Anwendungen gründlich getrocknet werden.

Need help with your home project?
Get in touch!

Highlights from our magazine