Das Neon-Haus

Sabine Neumann Sabine Neumann
Einfamilienhaus Ambort, Naters, Schweiz Architekt: Rene Grünwald & Balzani Diplomarchitekten ,Brig, Schweiz, Balzani Diplomarchitekten Balzani Diplomarchitekten Modern houses
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Der Schweizer Kanton Wallis ist seit jeher von der Landwirtschaft geprägt. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde aus vielen der alten landwirtschaftlichen Grundstücke Bauland. Bauherren, die auf diesem Grund und Boden ein neues Haus errichten wollen, finden nun häufig die Situation vor, dass ihr Grundstück mit einem oder mehreren alten Ställen, Scheunen oder anderen bäuerlichen Gebäuden besetzt ist. Oft müssen diese Bauten dann der Abrissbirne weichen, nicht jedoch bei dem Projekt, das wir euch heute vorstellen. In diesem Fall fand der Architekt René Grünwald von Balzani Diplomarchitekten einen Weg, den alten Stall in ein neues Gebäudeensemble zu integrieren und erschuf so eine Neuinterpretation eines Weilers. Wir zeigen euch, wie diese besondere Kombination funktioniert.

Ansicht Süd-West

Das neue Haus besteht aus zwei Gebäudeteilen, der Garage mit angeschlossenem Technikraum, und den, über einen gedeckten Platz damit verbundenen, Hauptteil. Auf diese Weise entsteht ein zweiteiliges Erdgeschoss, das von einem abgewinkelten Baukörper überspannt wird, der alle Teile zu einem Gebäude zusammenfügt. Der Hauptteil öffnet sich zum Garten hin mit großzügigen Glasflächen der Umgebung, während Garage und Technikraum zur Straße hin einen geschlossenen, introvertierten Eindruck machen.

Altes Nebengebäude

Dieses Foto zeigt das alte Stallgebäude im Vorder- und das neue Wohnhaus im Hintergrund. Der spannende Kontrast zwischen Alt und Neu, Holz und Putz, Tradition und Moderne erweckt das ungleiche Gebäudepaar zum Leben. Die alte Scheune bekam seine ursprüngliche Funktion zurück und dient nun als Keller und Lagerraum, wurde aber gleichzeitig um eine neue Nutzungsmöglichkeit als Degustationsraum erweitert. Dadurch dass dieser Bau erhalten wurde, konnte beim neuen Wohngebäude auf eine Unterkellerung verzichtet werden, was eine erhebliche Kostenreduktion zur Folge hatte.

Ansicht Ost

Hier noch ein Blick von der anderen Seite auf das neue Haus. Der anthrazitfarbene Putz am Hauptteil wurde bewusst gewählt, als Reminiszenz an altes Handwerk, welches bei den traditionellen Gebäuden der Region spürbar wird. Es handelt sich um einen zweifarbigen Feinstrukturputz, der in mehreren Schichten von Hand aufgetragen wurde. Dadurch entstand eine strukturierte Oberfläche, die das skulpturale Erscheinungsbild des Gebäudes unterstützt und im Kontrast zur Verglasung und zum Beton im Erdgeschoss steht.

Esszimmer

Im Innenraum zeigt sich die Verzahnung der beiden Geschosse im Essbereich, dessen Höhe bis unter das Dach reicht. Absoluter Eyecatcher ist hier das über Eck verlaufende Panoramafenster, das tolle Ausblicke auf die Umgebung bietet.

Galerie

Über dem Esszimmer befindet sich die Galerie, von der aus man nicht nur in den Essbereich hinunter blicken, sondern auch durch die großen Fenster die Aussicht auf das Rhonetal genießen kann. Die Galerie bildet das Zentrum des Obergeschosses und ist zugleich Arbeitsbereich und Verteiler. Von hier aus erreicht man auf der einen Seite das Elternschlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank und auf der anderen Seite über eine kleine Treppe die beiden Kinderzimmer.

Treppe

Ins Obergeschoss gelangt man vom Erdgeschoss aus über eine Treppe aus freitragenden Stufen. Während der Rest des Hauses sich farblich der reduzierten Formgebung anpasst, wurden hier fröhlich gelbe Akzente gesetzt—sowohl an den Stufen, die so deutlich sichtbarer werden, als auch an der Wand, die dem offenen Innenraum zusammen mit dem dunklen Holzboden eine wohnliche Wärme verleiht.

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