Das kleine Schwarze im traditionellen Loftstyle

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Jeder träumt davon: der Wusch vom eigenen, bezahlbaren Haus. Das Architekturbüro XArchitekten erfüllte einem jungen Paar diesen Traum. Um jedoch aus dem Wunsch tatsächlich Realität werden zu lassen, musste man Abstriche bei der Größe machen und ein schlankes Raumprogramm entwickeln. Desweiteren griff man bei der bei Konstruktion, den Materialien und Oberflächen auf industrielle Elemente zurück, um eine kostensparende Lösung zu finden. Es entstand eine spannende und enge Planungsphase zwischen den jungen Bauherren und den Architekten. 

Ansicht

Die Architekten setzten sich vor der Planung intensiv mit der Bebauungsstruktur der Umgebung auseinander. Diese ist geprägt durch locker in der Landschaft verstreute „Einspringerhöfe“. 

Man entschied daher, sich ein Vorbild an den vorherrschenden Gehöfen zu nehmen, den Neubau jedoch modern zu interpretieren. Die Idee war eine Satteldachform, welche die Funktionen des Haupthauses, des Hofs und des Nebengebäudes zu einem monolithischen Ganzen zusammenfasst. Um die geschlossene Struktur zu unterstreichen, wurde die gesamte Fassade mit einer einheitlichen Faserzement-Wellplattenverkleidung versehen, die besonders kostengünstig ist. Praktischer Nebeneffekt war hier, das man auf die Regenrinne- und Rohre verzichten konnte, da das Regenwasser einfach über die Fassade in den Traufschotter fließt. Dadurch konnte erneut Geld eingespart werden und zudem entsteht ein schlichtes Design. 

Durchblicke

Um einen starken Kontrast zu der schwarzen Fassade zu kreieren, wurde die Aushöhlung, die als Erschließungsbereich und gleichzeitig als Carport fungiert mit weißen Holz- und Textiloberflächen ausgekleidet.

Im Sommer lassen sich in diesem geschützten Außenraum Feste feiern, sodass der Innen- und der Außenraum verschmelzen. 

Pläne

Das Raumprogramm sieht folgende Aufteilung vor: Das kleine, nicht beheizte Nebengebäude übernimmt die Aufgabe des Kellers. Hier sind die Heizung und das dazugehörige Pelletslager untergebracht, zusätzlich findet sich ein Stauraum. Im Erdgeschoss des Haupthauses, hier zur rechten Seite abgebildet, befinden sich in einem offenen und effizient gestalteten Raumgefüge der Eingangsbereich, der die Garderobe und den Treppenaufgang umgreift. Das Koch-, Wohn- und Esszimmer wird in einem Raum zusammengefasst. Ein Sanitärblock, der mit einem WC und einem Hauswirtschaftsraum vereint wird, inkludiert die Wohnraumlüftungsanlage des Niedrigstenergiehauses. 

In der ersten und gleichzeitig höchsten Etage des Hauses, die man über den offenen Treppenkörper erreicht, findet man unter der schrägen Dachuntersicht das offene Obergeschoss. Im Zentrum lagert ein sogenannter Verteilerraum, der als Hobbyraum genutzt wird. Von ihm können ein Kinderzimmer/Gästezimmer, das Bad und das elterliche Schlafzimmer erschlossen werden. 

Innenraum

Der gesamte Boden wurde mit Spachtelmasse auf Zementbasis beschichtet. Als warmes Pendant dienen die massive Holzbalkendecke sowie die Wände aus weiß geöltem Fichtenholz. Der Wohnraum lässt eine enorme Großzügigkeit entstehen, da die Räume nicht abgetrennt werden, sondern ineinander fließen. 

Küche

Die Küche findet sich in einer kleinen Nische und wurde in U-Form ausgebildet. Dadurch entsteht ein kleiner Raum im Raum, der die Zonen trotz des offenen Grundrisses gliedert. Die Möbel verfügen über eine puristische Gestalt und passen sich zeitlos ein. Einen Akzent setzt die birkengrüne Färbung der Küchenzeilen, die dadurch das Schema der Natürlichkeit aufgreift. 

Eingangsbereich

Wie bereits im oberen Abschnitt erläutert, wurde das Foyer offen und großzügig gestaltet. Das wird auf dieser Fotografie deutlich. Die Stufen der Treppe scheinen wie eingemeiselt und bilden eine wunderbare Einleitung in das Hausinnere. 

Weitere Anregungen zu Eingangsbereichen findet ihr in dem Ideenbuch: Flur im Fokus—Willkommen zuhause!

Einsatz von Öffnungen

Um das Treppenhaus in dem fensterlosen Raum mit natürlichem Licht zu versorgen, setzte man ein Oberlicht in die Decke ein. Dadurch entsteht ein Gefüge, das vielmehr an einen sakralen Raum erinnert, als an ein klassisches Treppenhaus. 

Die wichtigsten Informationen im Überblick: 

Standort: Gunskirchen, Oberösterreich

Auftraggeber: privat

Baubeginn: Oktober 2009 

Bauübergabe: Juli 2010

Nutzfläche: 115 Quadratmeter  

Nebengebäude: 27 Quadratmeter

Nutzfläche Grundstücksgröße: 940 Quadratmeter

Fotos: Rupert Asanger/Kurt Hörbst

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