Finde die Zimmertür, die zu dir passt!

Conny Eisfeld Conny Eisfeld
homify Classic style living room
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Jeden Tag passieren wir sie, öffnen und schließen sie, gehen an ihnen vorbei, durch ihren Rahmen hindurch und manchmal knallen wir sie auch schwungvoll zu: Zimmertüren. Obwohl Sie in Länge und Breite fast die Grundfläche eines Zweisitz-Sofas einnehmen, nimmt man Zimmertüren weniger wahr. Vielleicht weil sie ständig in Bewegung sind, vielleicht weil sie zwar Teil der Inneneinrichtung, aber auch Teil der Haus- und Wohnungskonzeption sind, so wie es Wände und Fenster auch sind. Und genau wie sich Wände und Fenster je nach Einrichtungsstil schmücken „lassen“, nimmt man auch mit der Wahl von Zimmertüren, ihrer Farbe, Material und Beschaffenheit, Einfluss auf das eigene Interieur.

Im geöffneten Zustand unscheinbar, im geschlossenen dominant – das Potential von Zimmertüren lässt sich ausnutzen. Statt die erstberste Tür im Baumarkt auszuwählen, kann man sich vorab mit gezielten Fragen überlegen, welcher Typ Tür in welcher Ausführung am besten zum ausgewählten Raum, Wandschrank, Vorratskammer o.ä. passt. Wie viel Platz habe ich? Habe ich genügend Radius für Hängetüren oder entscheide ich für platzsparende Schiebetüren? Welcher Türstil passt zu den beiden Räumen die sie miteinander verbindet? Soll die Tür aus dem gleichen Material geschaffen sein, das auch überwiegend in den Räumen zu finden ist oder will ich mithilfe von Türen Kontraste in meine Wohnung oder in mein Haus bringen? Will ich mit einer Tür einen Raum komplett verschließen oder will ich beispielsweise durch Glasscheiben in den Türen so viel Offenheit wie möglich zeigen? Zu der Frage nach dem Türstil möchten wir euch heute 7 verschiedene Modelle in den folgenden Experten-Tipps vorstellen.

Hängende Türen (Einfache Zimmertüren)

Der Klassiker überzeugt mit seiner dezenten und einfach Note, die perfekt zum minimalistischen und aufgeräumten Einrichtungsstil passt. Die Tür ist durchgängig eben und in den meisten Fällen auch Budget-freundlich. Wer es nicht ganz so simpel mag, kann eine Zimmertür mit besonderer Türverkleidung wie einem Rahmen oder mit Paneelen wählen, die verschiedene rechteckige Formen bilden und der Tür eine distinktive Struktur geben. Dekorative Elemente wie Türgriff, Knauf oder ein Rundbogen am oberen Ende der Tür geben zusätzliche Impulse zur Individualisierung.

Schiebetüren

Schiebetüren bieten sich vor allem dort an, wo es wenig Platz zum Türöffnen gibt oder der Radius dafür einfach nicht ausreicht. Auf einer Schiene werden eine oder zwei Türen befestigt, die dann überlappend jeweils nach rechts oder links geschoben werden, um einen Durchgang zu bilden. Statt eines Radius muss man daher die komplette Türbreite rechts oder links von der Schiebetür freilassen, um sie weit genug öffnen zu können. Häufig eingesetzt bei Wandschränken, eignen sich diese Zimmertüren auch als Ersatz von doppelseitigen Fenstertüren zum Esszimmer, Wintergarten etc.

Taschenschiebetüren

Wer denkt bei Schiebetüren, die in der Wand verschwinden, nicht automatisch an Retrocharme und Blümchentapete? Nicht mehr lange, denn die sogenannten Taschenschiebetüren feiern gerade ihr Comeback! In der Konzeption sind diese Türen den Schiebetüren sehr ähnlich. Allerdings haben sie den entscheidenden Vorteil, dass sie auf Laufschienen komplett in eine dafür vorgesehene Ausbuchtung in der Wand versenkt werden können. Im Gegensatz zu den Siebzigern, in der Taschenschiebtüren oft auch als Zimmertüren eingesetzt wurden, kann man heute diese Technologie für eigene Zwecke nutzen: für Räume oder Verbindungszimmer, wie Wohn- und Esszimmer, die eher selten „verschlossen“ werden, bietet sich der Einsatz von Taschenschiebetüren an, da sie im geöffneten Zustand jeden Hinweis auf Zimmertüren verwischen. Doppeltüren kann man somit auf beiden Seiten in der Wand verschwinden lassen.

Auf der anderen Seite eignen sich solche Zimmertüren natürlich auch hervorragend für schmale oder enge Flächen, Räume etc. wie zum Beispiel bei Wandschränken, Korridoren oder Gäste-Toiletten.

Fenstertüren

Fenstertüren – im Englischen French Doors genannt – versorgen jeden Raum bzw. jeden Eingang mit dramatischem Flair. Fenstertüren bestehen aus zwei hängenden Türen die an beiden Seiten eines Durchgangs montiert werden und somit das Bild einer Doppeltür entstehen lassen, die auf schwungvolle Art und Weise gleichzeitig nach außen oder innen geöffnet werden. Ein perfekter Auftritt.

Auch wenn es sie in allen Farben, Lasuren und Materialien gibt, so sind die klassischen Fenstertüren weiß gehalten. Gemeint sind damit die Rahmen und Sprossen der Tür, die mit Glasscheiben versetzt sind. Dank dieser Konstruktion hat man die Möglichkeit, räumlich zu trennen oder die Privatsphäre zu wahren ohne den Blick „nach draußen“ einzubüßen. Fenstertüren lassen zudem mehr Licht in den Raum und sorgen für eine natürliche Offenheit. Und weil diese Zimmertüren ein echter Blickfang sind, eignen sie sich besonders als Eingang für Räume, die Beachtung verdient haben, wie besipielsweise ein stilvolles Wohnzimmer, ein imposantes (Heim)Büro oder eine eigene Bibliothek.

Falttüren

Bei Falttüren können – wie der Name schon sagt – mehrere Türelemente ineinander gefaltet werden. Die einzelnen Elemente sind miteinander verbunden und werden mithilfe einer Schiene ineinander geklappt. Häufig kommen dabei mehr als zwei Faltelemente zum Einsatz, was diese Tür als Doppeltür und Eingang zum Ess- und Wohnzimmer eher ausschließt. Falttüren finden häufiger Verwendung in Schlafzimmern, wo sie den eingebauten Wandschrank ordentlich verschließen. Alternativ auch in Vorratskammern und Wäschekammern. Falttüren sind also perfekt geeignet, um kleinere Räume oder Flächen abzutrennen, wenn nur wenig Radius eingenommen werden soll oder kann.

Auswahl und Design von Falttüren ist dabei groß: von eher unscheinbaren Zimmertüren mit mehreren schmalen Faltelementen, die bisweilen einen knarzenden Retro-Sound zutage fördern, bis hin zu robust-schicken Panelfalttüren aus Holz, die gerne in Wohnungen oder Häusern im Landhausstil eingesetzt werden.

Halbtüren

Halb- oder Klöntüren – auf Englisch Dutch Doors genannt – haben eine herausragende Eigenschaft: Diese Tür ist in der Mitte horizontal zerteilt! Wie bei dem altbekannten Zaubertrick wird bei Klöntüren der Türkörper zweigeteilt. Der daraus entstandene Zweitürer erinnert vielleicht zunächst an eine typische Scheunentür, da sie im Original vor allem Bauernhoftüre aus der Küche fernhalten sollte. Im jungen Neuengland wurden diese halben Türen jedoch bald in anderen Räumen eingesetzt, um durch die geöffnete obere Hälfte Licht herein zu lassen, während die geschlossene untere Hälfte Kindern den Weg nach draußen versperrte. Auch heute ist diese Funktion praktisch, um ein Auge auf Kinder zu haben oder Haustiere nicht nach drinnen bzw. draußen zu lassen.

Alternative Zimmertüren

Diese Beispiele zeigen natürlich nur eine Auswahl an Möglichkeiten, wie man Zimmertüren wirkungsvoll in das eigene Interieur integrieren kann. Das bedeutet allerdings nicht, dass man beispielsweise Fenstertüren nur in Wohnungen oder Häusern im Landhausstil vorfinden darf. Interessant wäre zum Beispiel ein Mix oder ein Tausch innerhalb der eigenen vier Wände. Warum eine lichtdurchflutende Esszimmer-Doppeltür nicht als Küchentür einsetzen? Oder eine wetterfeste Klöntür als Eingangstür installieren, um Besucher auf originelle Weise zu begrüßen oder so die Post entgegenzunehmen? Auch eine Umfunktionierung wirkt spannend. Die Schiebetür, die ursprünglich den Schuppen oder die Scheune verschloss gibt dem Jugendzimmer oder dem Kleiderschrank eine eindrucksvolle und rustikale Visage.

Weitere Inspirationen für großartige Türen im Innenbereich findet ihr hier.

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